Diversität durch Labortests ein großes Thema in der Hundezucht!

Gedanken, Hinterfragung bzw. Betrachtung zu diesem Thema

 

Auf vielen Foren oder auch manchen Seiten von Hundezüchtern liest man immer wieder, dass vor der Verpaarung die tatsächliche Genvielfalt (Diversität) durch die Analyse des Blutes bestimmt wird.
Grund dafür sei es gesündere Hunde zu züchten bzw. die Genvielfalt in einer Population zu streuen.
Aber ist es wirklich möglich dadurch gesündere Hunde mit einer größeren Genvielfalt zu züchten, oder ist es (nur)ein gutes Verkaufsargument mit dem sich so mancher aus der Masse abheben möchte?! Oder doch nur ein neues lohnendes Geschäftsmodel ?! So ein Gentest kostet immerhin zwischen 100,00 und 200,00 Euro.
Da noch nicht genügend aussagekräftige Studien darüber vorliegen gibt es durchaus auch Kritiker unter den Tierärzten und Forschern.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/haustiere-gentests-fuer-hunde-sind-fuer-die-katz-1.4075099

https://www.nature.com/articles/d41586-018-05771-0

Um hier nicht einseitig zu berichten hier auch noch ein Link, warum man diese Tests unbedingt in der Zucht einsetzen sollte.

https://feragen.at/genetische-vielfalt/genomischer-inzuchtkoeffizient/

 

In diesem Bericht ist folgendes zu lesen:

Die Ermittlung und Dokumentation der Inzuchtkoeffizienten von Hunden im Zuchteinsatz kann drei Generationen umfassen. Für ein detailliertes Populations- und Diversitätsmanagement sollte weiter in den Ahnen zurückgeblickt werden und GIKs (genomische Inzuchtkoeffizient) für 6 oder 12 Generationen berechnet bzw. berücksichtigt werden.

Meiner Meinung nach ist für die Rasse Berger Picard der Test daher gehend nicht aussagekräftig, da bisher sicherlich nur einige wenige diese Erbgutanalyse bei ihren Picards haben durchführen lassen. In Frankreich, welche die größte Population unserer Rasse beheimatet und wo all die Vorfahren unserer Hunde abstammen werden diese Diversität Test bisher nach meiner Erkenntnis nicht durchgeführt.
Wie können dann Labore auf detaillierte Populations- und Diversitätsmanagement eines Picard zurückblicken?
Ein weiteres Problem ist, dass sowohl die Rasseanalysen als auch die genetische Krankheitsdiagnostik bei Hunden auf wissenschaftlich dünnen Beinen steht. So monieren Veterinärmediziner aus USA, es gebe zwar mehr als 200 Kandidatengene, die mutmaßlich in einem Zusammenhang mit Erkrankungen stehen könnten. Ob sie es tun, sei aber so gut wie nie ausreichend geprüft.

  • Wollen wir wirklich das zukünftige Verpaarungen nur noch im Labor bestimmt werden?
  • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass nur noch gesunde Welpen auf die Welt kommen usw.?

All das sind Fragen, die wir uns stellen sollten.
Ich denke all die Für und Wider sollte jeder für sich abwägen und sich seine Meinung bilden.